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Digitalisierung im Dorf: Internationales Bodensee-Dorfgespräch in Amtzell


Bürgermeister/innen, Gemeindepräsident/innen sowie Vertreter von zahlreichen Digitalisierungsprojekten aus Österreich, der Schweiz und Deutschland haben sich am 21. Januar 2020 im Alten Schloss in Amtzell zum „3. Bodensee-Dorfgespräch“ zum Thema „Digitalisierung im Dorf“ versammelt. Bereits zum dritten Mal hat die Integrierte Ländliche Entwicklung Bodensee e. V. ein „Bodensee-Dorfgespräch“ organisiert, um einen direkten kollegialen Austausch von Erfahrungen anzubieten. Zuvor fanden bereits zwei Veranstaltungen zu den Themen „Wohnen im Alter“ und „Verdichtet Bauen im Dorf“ statt. Die Auswahl der Themen, die als besondere Herausforderungen priorisiert wurden, erfolgte auf Basis einer Gemeinde-Umfrage im Januar 2019, an der sich 108 Gemeinden und Ortsteile aus der Bodenseeregion beteiligten.

Nachdem die Anwesenden von Bürgermeister Clemens Moll in der Gemeinde Amtzell willkommen geheißen wurden, fand ein moderiertes Fachgespräch zum Thema „Digitalisierung in Kommunen“ statt. Dabei wurden verschiedene Projekte im Rahmen der Digitalisierung vorgestellt. Auch die Digitalisierungsstrategie „@mtzell digital“, für deren Erstellung die Gemeinde Amtzell im Mai 2018 einen Förderbescheid vom Innenministerium erhielt, wurde von Bürgermeister Clemens Moll präsentiert. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass auch in einer digitalen Kommune der Mensch im Vordergrund stehen sollte. Dennoch sei Digitalisierung ein Megatrend, der alle Lebensbereiche umfasse und deshalb „Chefsache“ sein müsse. Sowohl die Verwaltung als auch die Bevölkerung müsse in solch einen Prozess eingebunden werden, um sich frühzeitig mit Möglichkeiten und Risiken, die mit der Digitalisierung verbunden seien, auseinanderzusetzen.

Ein weiteres Digitalisierungsprojekt einer Schweizer Gemeinde war eine Social-Media-Plattform, welche einen digitalen Dorfplatz darstellt, also ein Ort, wo sich alle Einwohner der Gemeinde „digital“ begegnen können. Der Kreisseniorenrat (KSR) aus Konstanz sieht Gemeinden in der Pflicht, ihre BürgerInnen bei digitalen Alltagsaufgaben technisch zu unterstützen. Mit ihrem Projekt „Senior/innen ans Netz“ will der KSR für die Interessen älterer Menschen eintreten. Zudem erhielten die Teilnehmer zahlreiche Informationen zu weiteren Projekten, wie beispielsweise der Jugendbeteiligung.

Nach einem gemeinsamen Dorfspaziergang zu digitalen Stationen in der Gemeinde hatten die Teilnehmer am Nachmittag die Möglichkeit, in Diskussionsrunden zu den Themen „Digitalisierungsstrategie und digitale Beteiligungsformen“, „Grund- und Nahversorgung“ (von Telemedizin bis Dorfladen) sowie „Arbeitsplätze schaffen mithilfe von Digitalisierung“, zusammenzukommen. Dabei wurden Fragen gesammelt, Erfahrungen aus den unterschiedlichen Gemeinden ausgetauscht und rege diskutiert. Zum Abschluss wurden die Ergebnisse der einzelnen Diskussionsrunden präsentiert.

Durch den internationalen Austausch zu den verschiedenen Digitalisierungsprojekten während der Veranstaltung, wurden die Vielfältigkeit und die möglichen positiven Effekte der Digitalisierung aufgezeigt.

Digitalisierung im Dorf

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